Panikattacken, Depressionen, Selbstverletzungen – wenn die psychische Gesundheit leidet, kann sich das in vielen Formen zeigen. Jugendliche sind besonders anfällig für psychische Störungen. Warum ist das so? Wie kannst du Alarmsignale erkennen und wo erhältst du Hilfe?
Psychologische Störungen bei Jugendlichen nehmen zu. Gemäss einer Unicef-Studie ist rund ein Drittel der der 14- bis 19-Jährigen in der Schweiz und in Liechtenstein von psychischen Problemen betroffen. Jeder elfte Jugendliche hat schon versucht, sich das Leben zu nehmen. Pro Juventute hat gar 26 Prozent mehr Beratungen wegen Suizidgedanken als letztes Jahr registriert.
Stress und Ängste wirken bei jungen Menschen besonders stark: Jugendliche verfügen über weniger Bewältigungsstrategien als Erwachsene und haben in Krisensituationen schnell das Gefühl, dass etwas ausser Kontrolle gerät. Manchmal fehlt auch einfach die Erfahrung, mit einer herausfordernden Situation umzugehen.
Krise als Dauermodus
Ein grosser Stressfaktor ist ohne Zweifel die Schule: Prüfungen, Hausaufgaben, aber auch Streit in der Klasse und Mobbing führen zu erhöhtem Stress bei Jugendlichen. Gefühlt jagt aber auch eine Krise die nächste: Kaum ist die Corona-Krise überstanden, kommen neue Unsicherheiten dazu, etwa die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten. Oder die Angst vor einer neuen Pandemie. Die ständige Konfrontation mit Krisen, Zukunftsängste oder Probleme in der Schule gehen nicht einfach spurlos an einem vorbei.
Warnsignale ernst nehmen
Down-Phasen hat jeder und jede von uns einmal. Wie kannst du aber erkennen, ob du vielleicht psychische Probleme hast?
Die Anzeichen können vielfältig sein: Von Konzentrationsschwäche, Schlafstörungen, Niedergeschlagenheit oder Reizbarkeit über Appetitlosigkeit oder Frustessen bis zu Körpersignalen wie Schwindel, Kopfschmerzen oder Herzrasen ist vieles dabei, was ein Hinweis für ein psychisches Problem sein kann.
Wichtig ist auch die Dauer: wie lange fühlst du dich schon gestresst oder nicht gut? Und stellst du Veränderung in deinem Verhalten fest? Ziehst du dich immer mehr zurück oder werden deine Noten plötzlich schlechter?
Wenn du herausfinden willst, wo du stehst, kannst du auch den Selbstcheck auf www.wie-geht-es-dir.ch machen.
Was kannst du tun?
Wenn du merkst, dass deine psychische Gesundheit leidet, ist etwas vom Wichtigsten: Vertraue dich jemandem an, deiner Familie, Freundinnen und Freunden, Verwandten oder einer anderen Vertrauensperson. An deiner Schule kann das eine Lehrperson sein, der du vertraust, oder du wendest dich an den Help Point. Egal mit welchem Anliegen, egal, was dir Sorgen bereitet.
Übrigens gibst es von Pro Juventute den Peer-Chat, ein Beratungsangebot, bei dem du dich mit Gleichaltrigen darüber austauschen kannst, was dich beschäftigt.
Wenn du dich in einer Notsituation befindest: Wähle 147.